Es war der erste Härtetest unter Wettkampfbedingungen für die neu formierte Mannschaft von der Margarethenhöhe. Im Derby bei der HSG Krefeld wurde das Haase-Team von Beginn an gefordert, denn der Drittligist wollte mit den eigenen Fans im Rücken für die Überraschung sorgen. Und tatsächlich legten die Gastgeber sehr gut los, bestraften nahezu jeden Fehler der Essener. Davon produzierten sie zu Beginn noch einige, was ihrem neuen Trainer gar nicht gefiel: „Wir sind einfach nicht gut ins Spiel gekommen. Wir hatten keinen Zugriff in der Abwehr und auch individuelle Fehler gemacht“, ärgerte sich Haase. Die Folge: Krefeld lag zwischenzeitlich sogar mit 11:5 (22.) vorn.
Die HSG war dabei immer wieder durch Lucas Schneider aus dem Rückraum erfolgreich, aber auch der ehemalige Essener Niklas Ingenpaß konnte mit seinen Treffern einige Nadelstiche setzen. Die waren für den TUSEM durchaus schmerzhaft, denn nun musste er sich ordentlich strecken. Bis zur Pause konnte er immerhin etwas verkürzen, unter anderem durch die Tore von Felix Eißing und Neuzugang Felix Göttler sowie die Paraden von Torhüter Dominik Plaue stand es zur Halbzeit nur noch 14:13. Haase: „Wir haben uns in der Abwehr ein bisschen justiert und waren im Angriff effizienter. Da kamen wir besser ins Tempo, was unsere Riesen-Stärke ist. Wir konnten vor der Pause noch einige Tore gutmachen, was für die Mentalität der Mannschaft spricht.“
Doch auch im zweiten Durchgang blieb es ein hart umkämpftes Duell, weil die Krefelder weiterhin auf ihre Chance auf die Überraschung lauerten. Auf Seiten der HSG waren Tim Hildenbrand und Jörn Persson einige Male erfolgreich, machten dem TUSEM das Leben somit schwer. Aber der Zweitligist ließ sich nun nicht mehr abschütteln, konnte stattdessen die Partie drehen (20:21, 43.).
Bis zur Schlussphase blieb es spannend, weil sich auch die Krefelder nicht aufgaben und immer wieder erfolgreich waren. HSG-Trainer Mark Schmetz, der als Spieler auch für den TUSEM aktiv gewesen war, versuchte in den Auszeiten noch einige taktische Kniffe anzuwenden, was sich lohnen sollte. Unter anderem nahm er den siebten Feldspieler in die Partie und schaffte es somit kurz vor dem Ende noch einmal zum 26:26 auszugleichen. Dass es am Ende nichts mit der Überraschung wurde, lag auch an zwei technischen Fehlern auf Seiten der Hausherren. Diese wussten die Gäste zu nutzen und setzten sich entscheidend ab. Am Ende stand ein hart umkämpfter 29:26-Erfolg für den TUSEM auf der Anzeigetafel.
„Am Ende konnten wir einige Nadelstiche mit hohem Tempo und einer guten Abwehr setzen. Aber eine Mahnung an meine Mannschaft: wir müssen jedes Spiel von Beginn an ernst nehmen in der Abwehr, da müssen wir uns ganz klar an die Absprachen halten“, betont Daniel Haase. Dennoch freut sich der Trainer über das Endergebnis: „Trotzdem bin ich natürlich zufrieden, dass wir den ersten Pflichtspielsieg eingefahren haben. Und was auch ganz wichtig und interessant für uns ist, dass wir in der nächsten Runde ein Heimlos haben, wahrscheinlich gegen einen Erstligisten.“
Neben den elf Siegern der ersten Runde werden in der zweiten Runde nun auch 15 Erstligisten an den Start gehen. Lediglich die besten Drei des vergangenen Final-4 (Magdeburg, Melsungen, Flensburg) steigen erst im Achtelfinale in den DHB-Pokal ein. Die zweite Runde wird vom 1. bis zum 3. Oktober ausgetragen.
HSG Krefeld – TUSEM Essen 26:29 (14:13). Krefeld: Juzbasic, Bartmann; Krass (2), Klasmann, Schneider (4), Noll (3), Lehmann, Hildenbrand (5/2), Siegler, Schulz, Marquardt (1), Hüller, Jagieniak (3), Persson (5), Ingenpaß (3) TUSEM: Wipf, Plaue; Wilhelm (4), Göttler (5), Hermeling, Wolfram, Homscheid (6/3), Reimer, Eißing (8), Szuharev, Neuhaus (1), Kostuj (3), Mast (2), Werschkull, Schoss. Zuschauer: 923.
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