Knapp 2000 Fans haben am Freitagabend den Weg nach Essen-Stoppenberg gefunden – und sollten nicht enttäuscht werden. Der TUSEM begann gut, nutzte die Fehler der Gäste eiskalt aus. Der TV Großwallstadt wirkte zu Beginn noch etwas nervös und ließ sich zu Abspielfehlern hinreißen, was die Essener für sich nutzen konnten. Schnell konnten sie sich eine Führung erspielen und diese über 5:2 (6.) auf 8:3 (11.) ausbauen. Ein guter Start, den vor allem Spielmacher Nils Homscheid vorantrieb, unterstützt durch die Paraden von Torhüter Dennis Wipf.
Die Gäste bissen sich aber in die Partie hinein und wurden etwas mutiger. Nun war die Essener Abwehr etwas mehr gefordert, blieb aber hellwach. Es war nicht einfach für den TV Großwallstadt zu Toren zu kommen, jedoch konnte die TUSEM-Abwehr nicht alle Abschlüsse von Stefan Salger und Co. verhindern. Doch die schnellen Gegenangriffe liefen meist erfolgreich, weshalb das 14:8 (20.) und 16:10 (25.) schon recht komfortabel klangen.
Allerdings verabschiedeten sich die Gastgeber gedanklich zu früh in die Halbzeitpause. In den letzten Minuten gelang nicht mehr viel, unter anderem scheiterten sie am gut aufgelegten Julian Buchele im TVG-Tor. Seine Paraden gaben den Gästen Mut und Hoffnung, weshalb sie bis zur Pause immerhin auf zwei Treffer herankamen (16:14). Nun war die Begegnung plötzlich wieder offen und für die Essener klar, dass sie im zweiten Durchgang wieder eine Schippe drauflegen müssen.
Zunächst versuchten jedoch die Großwallstädter den Schwung mitzunehmen und blieben im Spiel. Buchele verzeichnete weitere Paraden, Salger weitere Tore und auch die Abschlüsse von Tobias Buck fanden meist den Weg ins Essener Tor. So schien es, als würde die Begegnung noch einmal spannend werden. Der TUSEM behielt allerdings einen kühlen Kopf und ließ sich das Spiel nicht aus der Hand reißen. Grundlage dafür war eine solide Abwehr, die immer wieder auch dem Gegner den Ball stehlen konnte. Über Felix Eißing oder Tim Mast ging es dann schnell nach vorn und somit zu einfachen Toren. Schnell setzte sich das Team von der Margarethenhöhe wieder ab (26:20, 45.).
Großwallstadt ließ nicht locker, kämpfte bis in die Schlussphase. Und wenn der TUSEM mal nicht durch die gegnerische Abwehr hindurchkam, zündete Felix Göttler (Foto) mehrere Fackeln. Seine wuchtigen Abschlüsse konnte auch Buchele nicht parieren und so hielt der Vorsprung. Zudem war Jan Reimer vom Siebenmeterstrich eine sichere Bank und generell leisteten sich die Essener nur wenige gravierende Fehler. Viel Spannung kam in den Schlussminuten daher nicht auf, denn die Gastgeber hatten die Partie unter Kontrolle. Der 33:28-Erfolg ging somit in Ordnung.
„Wir sind gut reingekommen und haben immer geführt. Wir haben sie ein bisschen herankommenlassen, was nicht so schlimm ist solange wir die Punkte holen. Aber im nächsten Schritt müssen wir schauen, dass wir solche Spiele noch souveräner gestalten, vor allem wenn wir so klar in Führung liegen. Der Sieg tut uns supergut. Natürlich freuen wir uns über jeden Sieg. Aber auf der anderen Seite sehen wir auch, dass die Konkurrenten auch alle punkten. Deswegen brauchen wir auch jeden Punkt. Aber wenn wir so weitermachen, habe ich keinen Zweifel daran, dass das auch funktioniert“, sagte Jan Reimer nach dem Heimerfolg.
Auch Trainer Daniel Haase war zufrieden: „Wir haben das komplett ernst genommen. Wir hätten noch ein, zwei Tore mehr in der ersten Halbzeit machen können. Aber insgesamt haben die Jungs die Sechs-gegen-Sieben-Unterzahl gut verteidigt und es war unser Ziel, immer wieder mal einen Ball zu klauen und einfache Tore zu machen. So zündet man die Halle an und bricht die Moral des Gegners. Großwallstadt hat in den letzten Spielen immer wieder mal den Kopf hängen lassen und Fehlerchen gemacht. Das wussten wir und darauf haben wir gepocht. Da waren wir fitter und selbstbewusster.“
Für den TUSEM geht es nun auswärts weiter. Am Sonntag, den 20. April, steht das Spiel beim HC Elbflorenz in Dresden an. Anwurf in der Ballsportarena ist um 17 Uhr.
TUSEM Essen – TV Großwallstadt 33:28 (16:14). TUSEM: Wipf, Plaue; Wilhelm (1), Göttler (6), Hermeling, Wolfram, Homscheid (5/2), Reimer (5/5), Eißing (5), Szczesny (2), Clarius, Szuharev, Neuhaus (3), Kostuj, Mast (4), Werschkull (1). Großwallstadt: Buchele, Minerva, Hanemann; Salger (9/6), Klenk (1), Gempp (1), Meddeb (1), Redkyn, Wullenweber, Röller (2), Mohr, Stark (2), Horner (1), Buck (8), Zimmer, Schalles (2). Schiedsrichter: Gimmler (Magdeburg)/Rips (Stendal). Siebenmeter: 7/8 – 6/6. Strafminuten: 8 – 6. Zuschauer: 1996. Foto: Dennis Ewert.
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