In Franken begegneten sich zwei alte Bekannte. Seit Jahren gehört das Duell zwischen den Coburgern und Essenern zum Pflichtprogramm jeder Saison – egal, ob in der ersten oder zweiten Liga. Dieses Mal also wieder in der Huk Coburg Arena, wo der TUSEM einige Schwierigkeiten hatte in sein Spiel zu finden. Das Tempospiel wussten die Hausherren zu unterbinden, standen in der Abwehr sehr kompakt und diszipliniert. Die Gäste aus dem Ruhrgebiet konnten kaum Durchschlagskraft entwickeln und wurden einige Male ins Zeitspiel gezwungen. Und dann kam auch noch ein gut aufgelegter HSC-Torhüter dazu. Fabian Apfel stellte sich allein im ersten Durchgang achtmal in den Weg und verhinderte, dass der TUSEM näher an seine Gegner herankam.
Denn die Coburger konnten sich recht zügig ein kleines Polster erspielen. Schon nach 13 Minuten stand es 7:3, weil sie im Angriff nur wenige Chancen liegenließen. Felix Jaeger im Rückraum und Nils Röller am Kreis waren für den TUSEM offenbar kaum zu stoppen. Insgesamt wirkte der HSC flinker auf den Beinen und am Ende auch abgezockter vor dem Tor.
Zudem mussten die Essener schon in der ersten Hälfte eine ganz schwierige Phase überstehen. Dennis Szczesny sah nach einem wohl zu harten Einsteigen gegen seinen Gegenspieler die rote Karte (20.) und musste auf der Tribüne platznehmen. Als wäre dies nicht schon ärgerlich genug, kassierte sein Team innerhalb weniger Sekunden noch zwei weitere Zeitstrafen und musste kurz in dreifacher Unterzahl spielen. Immerhin: in dieser Phase kassierte der TUSEM nur einen Gegentreffer, kam also mit einem blauen Auge davon.
Bis zur Pause kämpften sich die Gäste noch einmal heran, auch dank einiger Paraden von Dennis Wipf stand es plötzlich nur noch 12:10 (27.). Nils Homscheid gab den Ton an und marschierte voran, seine Treffer ließen den TUSEM hoffen. Allerdings erhöhten die Coburger noch einmal auf 15:11 zur Pause.
Auch nach dem Seitenwechsel taten sich die Männer von der Margarethenhöhe schwer einen Rhythmus zu finden. Die Abwehr stand etwas stabiler, doch im Angriff erlaubten sie sich zu viele Fehler. Teilweise waren die Zuspiele zu ungenau oder die Abschlüsse fanden nicht den Weg ins Tor. Auf der anderen Seite machte der HSC zwar auch nicht das beste Spiel, war aber in den entscheidenden Momenten schneller am Ball und konsequenter vor dem Tor. Immer wieder fanden sie Nils Röller am Kreis oder Felix Jaeger brach durch die Abwehr.
Auch wenn der TUSEM in der Schlussphase bemüht war noch einmal alles aus sich herauszuholen, reichte es am Ende nicht mehr zu etwas Zählbarem. Die Coburger siegten verdient mit 30:25 und bejubelten ihren ersten Saisonerfolg.
„Wir hatten 16 technische Fehler und 15 Fehlwürfe. In Summe sind das 31 vergebene Angriffe und das finde ich schade, zumal Coburg jetzt auch kein Feuerwerk abgebrannt hat, sondern uns immer wieder Chancen gegeben hat. Es wäre einfach schöner, wenn wir von vornherein nicht einem Rückstand hinterherlaufen müssen, weil es doch schon sehr kräftezehrend ist und uns die Zeit irgendwann ausgeht. Wir hatten einige Nackenschläge im Spiel und deswegen war es auch nicht verdient dieses Spiel zu gewinnen“, ärgerte sich Trainer Daniel Haase nach der zweiten Niederlage der Saison.
Auch Kreisläufer Christian Wilhelm war nicht zufrieden: „Das war nicht das Ergebnis, was wir uns erhofft haben. Wir haben in der Abwehr zu viele Zweikämpfe zu leicht verloren. Vorne hatten wir zu viele technische Fehler und Fehlwürfe drin, so konnten wir nicht gewinnen. Wir kamen nicht so in unser Tempospiel, vielleicht auch weil wir dieses Mal nicht so viele Bälle erobert haben. Nach einer Niederlage geht man nie mit einem guten Gefühl nach Hause, das ist auch heute so. Gegen Hagen wollen wir es dann wieder besser machen.“
Das Heimspiel gegen Eintracht Hagen ist am kommenden Freitag (27. September), Anwurf in der Arena „Am Hallo“ ist um 19.30 Uhr.
HSC 2000 Coburg – Tusem Essen 30:25 (15:11). Coburg: Boukovinas, Apfel; Menges, Dettenthaler, Bis (3), Fuß, Ossowski (2), Billek (7/4), Krone (2/2), Helmersson, Knauer (3), Valkovskis (1), Röller (4), Schäffer (5), Jaeger (3/1), Schmidt. TUSEM: Wipf, Plaue; Wilhelm (2), Göttler, Hermeling (5), Wolfram (3), Homscheid (9/2), Reimer, Eißing (3), Szczesny, Szuharev (1), Neuhaus, Kostuj, Mast (1), Werschkull (1), Schoss. Schiedsrichter: Völkening (Bad Oeynhausen)/Zollitsch (Minden). Siebenmeter: 7/8 – 2/3. Strafminuten: 4 – 8. Rote Karte: Szczesny (Tusem, 20.). Zuschauer: 1619.
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