Zum Abschluss einer ereignisreichen Englischen Woche ging es für den TUSEM zuhause gegen den Aufstiegskandidaten TV Hüttenberg. Der Tabellenvierte kam mit dem klaren Ziel nach Essen, dort nicht zu stolpern und im Aufstiegsrennen zu bleiben. Und er machte es den heimstarken Männern von der Margarethenhöhe nicht leicht, denn er stellte eine offensive Deckung auf die Platte. Der TUSEM hatte durchaus Probleme einen schnellen Weg zum Tor zu finden, behielt aber meist die Ruhe. Und spätestens nach der ersten Auszeit von Trainer Daniel Haase, konnten die Gastgeber noch mehr Gefahr ausstrahlen. Vor allem die Rückraumspieler Nils Homscheid, Felix Göttler und Max Neuhaus suchten immer wieder die Eins-gegen-Eins-Situationen und kamen somit in die Nähe des gegnerischen Tores. So konnten die Essener nach einem zwischenzeitlichen 4:6-Rückstand (10.) das Spiel zu einem 8:7 (14.) drehen.
Wie schon beim Auswärtssieg in Lübbecke (20:24) versuchte es der TUSEM immer wieder mit einem Überzahlspiel im Angriff, indem er den Torhüter gegen einen zusätzlichen Feldspieler tauschte. Das war für die Gäste nicht so einfach zu verteidigen, jedoch hatten es auch die Essener nicht leicht: vor allem Leif Haack sorgte immer wieder für Unruhe. Seine platzierten Distanzwürfe waren kaum zu verteidigen und so drehte Hüttenberg das Spiel erneut (12:13, 25.).
Beide Mannschaften lieferten sich ein umkämpftes Duell, in dem sich auch die Torhüter auszeichnen konnte. Dominik Plaue war mit einigen Paraden auf Essener Seite zur Stelle, aber auch Hüttenbergs Yahav Shamir hatte einen starken Tag. Somit war jedes Tor hart erarbeitet und es ging mit einem gerechten 14:14-Unentschieden in die Pause.
Dieser Spielstand versprach Spannung für den zweiten Durchgang, in den der TUSEM ganz ordentlich startete. Einige schnelle Tore brachten wieder eine Führung (18:17, 37.) und sorgten für eine gute Stimmung in der Sporthalle „Am Hallo“. Jedoch schlichen sich von nun an einige Fehler auf Essener Seite ein. Darauf lauerten die Gäste, die fast jeden dieser Fehler für sich nutzen konnten und somit wieder in Führung gingen. Der TUSEM tat sich in dieser Phase sehr schwer vor dem gegnerischen Tor und schenkte einige Bälle ab. Zudem hatte die Abwehr einige Probleme die schnellen Hüttenberger zu stoppen. So konnten sich diese eine 18:23-Führung erspielen (43.).
Der TUSEM musste versuchen diesen Flow zu durchbrechen, hatte aber weiterhin Probleme. Immerhin keimte zwischenzeitlich Hoffnung auf, unter anderem durch die Torhüterparaden oder schnelle Gegenstoßtore. Jedoch hielt die Hoffnung nie wirklich lang, denn zu oft vergaben die Essener gute Möglichkeiten. Torhüter Shamir fing einige Bälle ab, teilweise halfen den Hüttenbergern aber auch Latte und Pfosten. Ärgerlich aus Sicht der Gastgeber, die somit den Rückstand nicht mehr wirklich verkürzen konnten.
In der Schlussphase spielten die Gäste clever und mit aller Ruhe. Die verteidigten ordentlich und ließen nur wenige Chancen liegen. So kam keine echte Spannung mehr auf, weshalb sich der TUSEM dieser Niederlage hingeben musste. Am Ende stand ein 27:34 auf der Anzeigetafel, somit die zweite Saisonniederlage in der eigenen Halle.
„Wir sind natürlich enttäuscht und das Ergebnis fällt am Ende sicherlich drei, vier Tore zu hoch aus, weil wir etwas riskiert haben. Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt, aber danach haben sich die Jungs nicht an ein paar taktische Anweisungen gehalten. Da sind wir in der Abwehr, glaube ich, zehnmal am Gegner vorbeigeflogen. Und dann merkt man, dass Hüttenberg einen ganz guten Flow hat. So wie Hüttenberg verteidigt kein anderer in der Liga und das machen sie auch gut. Wir haben in der zweiten Halbzeit ein bisschen den Kopf verloren und gegen so eine gute Mannschaft brauchen wir die Überzeugung in den Abschlüssen. Das hat uns etwas gefehlt“, sagte TUSEM-Trainer Daniel Haase nach der Niederlage.
Sein Kapitän Dennis Szczesny war ebenfalls enttäuscht: „In der ersten Halbzeit waren wir gut im Spiel und haben das gemacht, was wir uns vorgenommen haben. In der zweiten Halbzeit war es zu viel aus dem Stand, zu viel quer. Da haben wir dem Gegner in die Hände gespielt und wir haben brutal viele Zweikämpfe auf den Halbpositionen verloren. Das sind zu viele Dinge, um gegen Hüttenberg zu gewinnen.“
Am kommenden Freitag geht es für den TUSEM zum Tabellenletzten HSG Konstanz, Anwurf in der Schänzle-Sporthalle ist um 19 Uhr.
TUSEM Essen – TV Hüttenberg 27:34 (14:14). TUSEM: Wipf, Plaue; Wilhelm (3), Göttler (2), Hermeling, Wolfram, Homscheid (7/1), Reimer (3/2), Eißing (3), Szczesny (2), Clarius, Szuharev, Neuhaus (2), Kostuj (1), Mast (2), Werschkull (2). Hüttenberg: Böhne, Shamir; Schwarz (3), Kirschner (3/2), Theiß (5), P.Ohl (1), L.Ohl, Zörb (1), Spandau, Rüdiger, Reichl (2), Haack (8), Klein (1), Kompenhans (5), Schreiber (3), Kuntscher (2). Schiedsrichter: Brodbeck/Reich (Metzingen). Siebenmeter: 3/4 – 2/2. Strafminuten: 4 – 4. Zuschauer: 1878. Foto: Dennis Ewert.