Der ungeschlagene Erstliga-Absteiger aus Bietigheim auf der einen, der sich im Formtief befindende Tabellensiebzehnte aus Essen auf der anderen Seite: Die Vorzeichen für die Partie vom vergangenen Samstag schienen klar. Und der 36:23-Erfolg der Süddeutschen bestätigte diese auch letztendlich, wenngleich der Start ganz klar den Essenern gehörte. Nach knapp acht Minuten führte der TUSEM mit 4:1, erst nach einer knappen Viertelstunde ging Bietigheim erstmals in Führung. In der Folge gab die SG diese zwar nicht her, der TUSEM blieb allerdings in Schlagdistanz. Beim Stand von 14:10 pro Bietigheim wurden die Seiten gewechselt und auch nach dem Seitenwechsel ließen sich die Essener nicht abschütteln. Grund dafür war auch ein oft funktionierendes 7-gegen-6-Spiel, was der Tabellenführer kaum verteidigen konnte. Finley Werschkull erzielte in Minute 43 das 19:23 – ein zu diesem Zeitpunkt wirklich achtbares Ergebnis. Doch dann wurde es zunehmend unschön für den TUSEM: Die eigene Abwehr fand keinen Zugriff mehr, während die Essener vorne viel zu viele Fehler einstreuten. Zehn Minuten vor dem Ende war die Messe gelesen (30:21 für die SG), am Ende unterlag der TUSEM mit 13 Toren – eine in der Höhe unnötige Niederlage. Zu einem ähnlichen Schluss kam auch Cheftrainer Daniel Haase, der sich über die letzten 17 Minuten ärgerte: „Wie wir es die ersten zwei Drittel der Partie machen, ist vernünftig, wir halten einen guten Abstand. Am Ende brechen uns die zahlreichen individuellen Fehler das Genick. Dass die Niederlage so deutlich ausfällt, ärgert mich und uns, auch wenn sie vielleicht ein paar Tore zu hoch war. Da müssen wir auch unser Torverhältnis im Blick haben.“
Dessau-Roßlau verkauft sich teuer gegen Magdeburg – Haase hofft auf „Schulterschluss mit den Fans“
Die nächsten Wochen werden indes nicht gerade leichter für den TUSEM. Nach der Länderspielpause spielen die Essener in Balingen, gegen Potsdam und in Dresden – allesamt Gegner aus den ersten Sieben des Tableaus. Am Freitag kommt darüber hinaus der aktuelle Tabellenfünfte nach Essen – der Dessau-Roßlauer HV 06. Die Sachsen-Anhaltiner waren am Dienstag im DHB-Pokal aktiv und unterlagen im Lokalderby dem amtierenden Champions-League-Sieger aus Magdeburg mit 34:44. Dessau-Roßlau zog sich äußerst achtbar aus der Affäre und ist auch in der Liga richtig im Flow: Sechs der letzten sieben Spiele konnte die Mannschaft von Cheftrainer Vanja Radić zuletzt gewinnen. Im Juni sorgte das Nachholspiel beider Mannschaften in Handball-Deutschland für Schlagzeilen, Dessau-Roßlau gewann mit 30:24 und schaffte somit den sportlichen Klassenerhalt. Für den TUSEM sind zwei Punkte vor der anstehenden Pause von großer Relevanz. Daniel Haase baut dabei auf die Symbiose zwischen Mannschaft und Fans: „Dessau ist eine junge Mannschaft, die in den letzten Wochen viel Schwung gesammelt hat. Sie kommen viel über das Tempo, es werden viele Tore fallen. Wir brauchen einen guten Rückzug und eine gute eigene Tempokontrolle. Wir sind in der Pflicht, unsere Fans wieder zu begeistern. Wir hoffen auf einen Schulterschluss mit unseren Anhängern und wollen die zwei Punkte unbedingt in Essen behalten.“ Tickets für die Partie gibt es unter tusemessen.de/tickets und an den Abendkassen. Für Daheimgebliebene besteht die Chance, die Partie auf DYN zu verfolgen.
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