Ein letztes Mal ging es für den TUSEM in dieser Saison um Punkte. Am 38. Spieltag ging es zum VfL Lübeck-Schwartau, der an diesem Abend sein Urgestein Martin Waschul verabschiedete. Der 34-Jährige beendet nach 330 Spielen für die Norddeutschen nun seine Karriere, weshalb ihm seine Teamkameraden noch einmal einen Sieg schenken wollten.
Und tatsächlich waren die Gastgeber schnell auf einem guten Weg. Carl Löfström und Mex Raguse zeigten sich gegen den TUSEM recht treffsicher, zudem konnte der ehemalige TUSEM-Torhüter Nils Conrad einige Paraden verzeichnen. Die Gäste aus dem Ruhrgebiet taten sich im Angriff recht schwer, leisteten sich einige Ungenauigkeiten. Zudem stand die Abwehr nicht so sattelfest wie gewohnt, weshalb es nach der ersten Halbzeit mit einem Vier-Tore-Rückstand in die Kabine ging.
Doch die Essener nahmen sich für den weiteren Spielverlauf einiges vor. Rund 70 Fans waren mit an die Ostsee gereist und wollten ihre Lieblinge ein letztes Mal in dieser Saison siegen sehen. Der TUSEM investierte viel und wurde dafür belohnt. Der Kampfgeist führte dazu, dass der Rückstand immer geringer wurde und Mitte der zweiten Hälfte sogar der Ausgleich fiel. Finley Werschkull besorgte das zwischenzeitliche 22:22 und brachte die Begegnung ins Wanken.
Der TUSEM spielte nun einige Angriffe deutlich geduldiger und cleverer zu Ende, griff zudem in der Abwehr beherzter zu. Als dann Lübecks Dominik Weiß nach etwas zu hartem Einsteigen gegen Alexander Schoss die rote Karte gesehen hatte, wurde es in der Hansehalle noch einmal etwas hitzig. Die Schlussphase war hart umkämpft und es war klar, dass nun Kleinigkeiten das Spiel entscheiden würden. Nachdem Justin Müller mit einem seiner letzten Treffer für den TUSEM die Führung zum 25:24 besorgt hatte, schienen die Gäste nun dem Sieg etwas näher zu sein.
Allerdings bewiesen auch die Hausherren Siegeswillen und drehten die Partie erneut. Letztendlich war es der eine oder andere Fehler zu viel auf Seiten der Essener, um das letzte Saisonspiel zu gewinnen. Janik Schrader machte Sekunden vor dem Ende mit einem verwandelten Siebenmeter den Deckel auf dieses Duell – und damit auch auf die Saison 2022/2023.
„Am Ende hat die Mannschaft nochmal richtig gefightet und wir hatten die Chance auf mindestens einen Punkt. Wir mussten Malte Seidel irgendwann auswechseln und hatten dann einen extrem jungen Innenblock. Das haben die Jungs aber gut gemacht und alles versucht. Letztendlich haben Kleinigkeiten den Ausschlag gegeben und mit Blick auf das Pensum, was wir in den letzten Wochen an den Tag legen mussten, kann ich der Mannschaft gar keinen Vorwurf machen. Jetzt freuen wir uns auf die Sommerpause und werden danach vieles neu erarbeiten“, sagte TUSEM-Trainer Michael Hegemann abschließend.
Für die Essener steht nun die Sommerpause in der 2. Handball-Bundesliga an. Der TUSEM bedankt sich bei allen Fans, Sponsoren und Unterstützern für die Saison und freut sich auf die neue Spielzeit 2023/2024!
VfL Lübeck-Schwartau – TUSEM Essen 29:28 (14:10). Lübeck: Klockmann, Conrad; Potratz, Weiß, Raguse (7), Hagedorn (1), Löfström (3), Skorupa, Patzel (3), Waschul, Ciudad (6), Schrader (6/4), Wolf (2), Blum, Bruhn, Cohen (1). TUSEM: Fuchs, Bliß, Diedrich; Rozman (1), Reidegeld, Wolfram (1), Dangers (1), Homscheid (3/2), Eißing (4), Buschhaus, Müller (4/1), Seidel, Morante (6), Mast (1), Werschkull (3), Schoss (4). Schiedsrichter: Kittel (Neuenhagen)/Scharfe (Gosen). Siebenmeter: 4/4 – 3/6. Strafminuten: 10 (Disq. Weiß 50.) – 4. Zuschauer: 1730.
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